Die Freude war groß am Freitag, den 20.Juni 2008 im Schabbelhaus, dem kulturhistorischen Museum unserer Stadt, bei der Präsentation der Akzeptanzmedaille „Wismars Stadtgeld“.
Wer am anderen Tag die Ostseezeitung aufschlug war irritiert. In großen Buchstaben stand auf Seite 14 „Wismar mit neuer Währung“, „Die Cityinitiative bringt neues Geld in Umlauf…“ und Seite 5 „Wismar bringt eigene Währung in Umlauf“. Ganz so schlimm wird es nicht kommen, der Euro wird weiterhin unsere Währung bleiben. Dass mit der Medaille aus „Sterlingsilber“ sollte auch nicht so wörtlich genommen werden, die Medaille ist aus Eisen versilbert. Mit einem Magneten, läßt sich dies leicht nachprüfen. Es sind trotzdem zwei ganz interessant geschriebene Artikel von der Journalistin Frau Jana Franke. Lesen sie aber selbst: Mehr Informationen finden Sie in dem Artikel „Stadtgeld“.
Wismar mit neuer Währung
Die Cityinitiative bringt neues Geld in Umlauf. Ab 1. Juli kann in der Hansestadt auch mit „Wismars Stadtgeld“ bezahlt werden.
Von JANA FRANKE
Wismar. 30 Gramm schwer, 40 Millimeter im Durchmesser, knapp drei Millimeter dick: So die genauen Daten des Stadtgeldes, das ab dem 1. Juli in Wismar in Umlauf gebracht wird. Wert ist die Medaille zehn Euro. Für diesen Betrag können Münzliebhaber den Taler kaufen – bei der OSTSEE-ZEITUNG in der Mecklenburger Straße, im Schabbellhaus, in der Tourist-Information, bei der Volks- und Raiffeisenbank lind der Sparkasse in Wismar. Die Münze kann zur Erinnerung in ein Album wandern, sie dient aber auch als Währung. Bis zum 31. Dezember dieses Jahres akzeptieren zurzeit 50 Geschäfte in der Hansestadt den Taler als Zahlungsmittel, informierte gestern Karstadt-Chef Enrico Wallborn und erklärte weiter: „Die teilnehmenden Geschäfte sind mit einem Aufkleber gekennzeichnet. Mit der Aktion wollen wir die Kunden an die Altstadt binden.“ Das Geldstück in Sterlingsilber erinnert an das Jahr 1612. „Die Prägung ist eine Abbildung des mittelalterlichen Stadtbildes. Die Münze ist eine Nachempfindung der zwölf Schilling-Münze. Auf der anderen Seite sind die V olks- und Raiffeisenbank beziehungsweise die Sparkasse zu sehen“, erklärt Wallborn. Die Auflage ist auf 2000 begrenzt.“ Wir konnten den Erfolg nicht abschätzen. Deshalb die geringe Zahl“ , so Wallborn. Er hofft auf einen Erfolg wie in Trier. Dort sind 50 000 Stück geprägt und veräußert worden. „Dann legen wir im nächsten Jahr nach“, meint Christian Schumann von der Cityinitiative. Die Idee eines solchen Stadtgeldes ist im vergangenen Jahr entstanden. Vorbild waren Trier und Goslar. Doch leicht, die Idee als erste Stadt in den neuen Bundesländern umzusetzen, war es nicht. Es galt, rechtliche Bedenken aus dem Weg zu räumen. Vor allem von der Falschgeldstelle der Bundesbank. Zu groß war die Angst, der Stadttaler könne als Fälschung der Zehn-Euro-Münze gesehen werden. „Wir mussten Richtlinien einhalten“ , beschreibt Reinhard Sieg, zweiter Vorsitzender der Numismatiker in der Hansestadt, den doch schweren Weg zum Ziel. „Unser Wismarer Taler durfte nicht die Größe der Zehn-Euro-Münze haben. Die Riffelung rund um das Geldstück musste anders gestaltet, nicht verwechselbar sein. “ Über Herstellungskosten und -ort (Zitat: „im Ausland“) wollten die Ideenträger kein Wort verlieren. „Wir sind froh, dass es den Taler jetzt gibt“, so Enrico Wallborn. Ist die Nachfrage groß, werden im nächsten Jahr weitere Münzen in Umlauf gebracht. Dann aber mit einer anderen Prägung. „Sonst wird es ja langweilig“, meint Reinhard Sieg. Und Sehenswürdigkeiten gibt es in Wismar ja genug, die einen Taler zieren könnten.
(Ostseezeitung Wochenendausgabe vom 21./22.Juni 2008 Seite5 – Mecklenburg – Vorpommern)
Wismar bringt eigene Währung in Umlauf
Wismar (OZ) Die Hansestadt Wismar führt eine eigene Währung ein. Ab dem 1. Juli kann in Geschäften der Stadt auch mit „Wismars Stadtgeld “ bezahlt werden. Intitiator der Aktion ist die Cityinitiative, ein Zusammenschluss der Innenstadthändler. Das prächtige Geldstück in Sterlingsilber mit der Abbildung des mittelalterlichen Stadtbildes ist zehn Euro wert. Für diesen Betrag können Münzliebhaber den Taler unter anderem bei der OZ-Geschäftsstelle in Wismar kaufen. Nach Angaben der Cityinitiative werden etwa 50 Geschäfte den Taler als Zahlungsmittel akzeptieren. „Mit der Aktion wollen wir Kunden an die Altstadt binden“, erklärt Wismars Karstadt-Chef Enrico Wallborn. Die Auflage ist auf 2000 Taler begrenzt. Die Gültigkeit des Wismarer Talers währt allerdings nur kurz Das Stadtgeld wird bis Ende des Jahres angenommen, bei Erfolg soll allerdings im kommenden Jahr eine Neuauflage erfolgen. J. FRANKE
Anmerkung: Hiermit möchte ich mich bei Frau Hollatz für die freundliche zur Verfügungstellung des Bildmaterials bedanken.
Wismar hat ab sofort eigenes Stadtgeld
(Wismarer Anzeiger 25. Juni 2008)
Wismar – Was in Goslar der Hanse-Taler und in Trier der Augustinum-Taler ist, wird in der Weltkulturerbestadt Wismar ab sofort „Stadtgeld“ genannt. In einer Auflage von 2000 Stück und angeschoben durch die City-Initiative, kann der geneigte Hansestädter ab 1. Juli in dafür gekennzeichneten Geschäften mit frisch geprägten Mittelalter-Talern bezahlen. Die Münze hat einen Durchmesser von 40 Millimetern, ist 30 Gramm leicht, spiegelglänzend und in Anlehnung an eine Zwölf-Schilling-Münze von 1612 geprägt. In einer so geringen Auflage hat sie natürlich auch für Sammler Wert. Die Münze zeigt unter anderem die beiden prägenden Geldinstitute der Stadt, die Sparkasse sowie die Volks- und Raiffeisenbank. Dort kann man das Stadtgeld übrigens im Gegenwert von zehn Euro erwerben. Ina Schwarz
In schönen Münzkapseln erhältlich und ab 1. Juli in Wismar als Zahlungsmittel gültig: Ein silber-glänzender Taler, der an eine Zwölf-Schilling-Münze von 1612 erinnert, die im Schabbellhaus zu besichtigen ist.